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Fotografie / Bilder

Fotografie als Kunst? Wohl kaum. Fotografie als visuelle Irritation? Vielleicht. Gegen die Inflation fotografischer Abbilder, die die Aura der frühen Daguerreotypien und der ersten Belichtungsversuche bei Niépce oder Fox Talbot in der digitalen Bilderflut längst verloren haben, gegen diese Masse an Bildern und Abbildern einer zweiten Realität kommen selbst abweichende, widerständige Bilder nicht mehr an. Was könnte uns Bildmüde und Bildsüchtige, uns Bildhungrige und Bildübersatte noch ein- und nachdrücklich bewegen? Womöglich die "stillen" Bilder, von denen Vilém Flusser spricht, Bilder, die die (Foto-)Apparaturen und deren operatives Know-how zu überlisten suchen? Machen wir uns nichts vor: Fotografien, ob abbildrealistisch, experimentell oder „transapparatisch“, beeindrucken - wenn überhaupt - kaum mehr als für den Augenblick, um erneut im Strudel der Bilder zu verschwinden. Sie sind nichts als flüchtige Blickpunkte im Netz der Reize. Benutzen wir also das digitale Equipment mit seinen Techniken der optischen Verwandlung und Umwandlung, ohne uns über die Belanglosigkeit auch dieser Bilder zu täuschen.

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